Gießen von Plastikknöpfen

Es wurde Ihnen einmal bestimmt passiert. Sie brauchen ein Plastikteil (meistens ist es ein Potiknopf oder Knopf für ein Schalter) und den kann man nirgendwo kaufen. Sie haben ein Originalstück und brauchen einfach Kopie von dem. Als Lösung bietet sich Gießen eines Duplikates mittels Epoxyd-Harz.

1. Herstellung einer Gießorm mit dem Silikon-Kautschuk

Sehr gut geeignet dafür ist Silikon-Kautschuk Lukopren N1522 (Hersteller Lučební Závody a.s. Kolín, Tschechische Republik), der sich zuerst in einer Honig-ähnlicher Konsistenz befindet, nach der Zugabe des Katalysators erstarrt er dann nach ein paar Stunden. Kautschuk N1522 wurde genau für Form-Herstellung entwickelt. Er kopiert die Details von feinen Bauteilen sehr gut.

Jetzt brauchen wir ein Gefäß, das verhindert, dass sich Lukopren zerfließt. In dieses Gefäß legen wir auch den Originalknopf ein. Als Boden des Gefäßes habe ich einen ebenen Bleichteil genommen, rings um des Bauteiles sind die Wände aus Karton zum Blech angeklebt. Der Originalbauteil ist zum Blech auch angeklebt.

Wenn wir soweit sind, kann man den Kautschuk in vorbereitete Form eingießen.

Nach dem Erstarren des Kautschuks holt man fertige Gießform aus dem „Gefäß“, indem man Kartonwände abreißt. Nun den Originalteil aus der Gießform holen. Fertig!

 

2. Gießen des Teils

Ich habe Epoxydharz von Struers o. ä. benutzt. Gut geeignet ist auch Epoxydharz L. Allgemeine Anforderungen an Epoxyd: kleine Viskosität, lange Aushärtezeit und geringe Blasenbildung bei der Manipulation mit dem Harz.

Sehr erwünscht ist Gießen von Teilen unter dem Vakuum. Mehrheit von Luftblasen werden dadurch entfernt und an der Oberfläche gibt es dann keine „Löcher“. Es hängt natürlich davon ab, welches Harz Sie haben. Manche Harzen sind sehr wertvoll und haben fast keine Blasen. Wenn Sie solches Harz für Gießen von ganz einfachen Formen nutzen, dann ist Vakuum nicht notwendig. Bei komplizierten Formen braucht man dieses unbedingt.

Nachdem das Harz aushärtet, übliche Operationen muss man durchführen: konvexe Wölbung wegfeilen (Bild 9, Bild 10, Bild 11), alle notwendigen Löcher bohren. Danach wird der Knopf lackiert. Für Jupiter 4 Knopf braucht man noch einen sehr schmalen metallischen Streifen in Silber-Farbe. Ich habe ein dünnes Kupferblech genommen und von dem dieses Streifen abgeschnitten. Der Kupfer-Streifen wurde dann chemisch verzinnt. Auf dem Bild 12 und Bild 13 befinden sich schon fertige Knöpfe.

Ich habe auch versucht, Epoxyd-Harz mit Eisenoxid (Fe3O4, Magnetit, schwarz) zu färben. So habe ich nur ein paar experimentelle Stücke hergestellt. Ich hatte Befürchtung, dass Eisenoxid katalytische Wirkung des Härters beeinflussen kann und Epoxydharz wird nicht erstarren. Doch alles hat geklappt, Plastikteil war nach dem Aushärten genug hart. Die schwarze Farbe ist auch sehr überzeugend (Bild 14).


 

Geschrieben am: 22.04.2012